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Freitag, 11. Oktober 2013

"Really good price" in Madurai

Nach der Ruhe und Geselligkeit des Landlebens bei der PMD in Mangalapuram, wurden wir nun wieder in das laute, chaotische, schnelle und anonyme Stadtleben Indiens geworfen.
Die entspannende Busfahrt mit unserem selbstgemieteten Bus, entliess uns in die wieder voellig neue und ungewohnte Atmosphaere Madurais.
Im Gegensatz zu der ruhigen und familiaeren Umgebung der letzten drei Tagen, in denen wir uns geborgen, aufgehoben und umsorgt gefuehlt haben, folgen hier wieder Verkehrschaos, unendlich viele Strassenhaendler,  Obststaende und vor allem ein riesiges Angebot von Stoffen und "Sneidern" wie der Inder von sich sagt.
Die riesige Auswahl ist ueberwaeltigend. In der grossen Schneiderhalle nahe des Minakshi Tempels, stehen dicht an dicht, kleine Staende, die einem alle massgeschneiderte Kleidung, sowie Schmuck und Stoffe zum "really good price" anbieten. Wir liessen uns vom bunten Strom der Haendler und Waren treiben und fuellten unsere Rucksaecke mit allerlei Krimskrams. Mittlerweile stellt sich sehr deutlich heraus, wer von uns am besten mit den raffinierten Tricks der Haendler umgehen und am Ende den "Good Friend Price" aushandeln kann. Irgendwie verging die Zeit wie im Fluge. Wir waren so beschaeftigt mit Kaufen und Handeln, dass es bald schon spaeter Nachmittag war und wir uns in den Minakshi Tempel aufmachten. Dieser Tempel ist der Goettin Parvati (rund um Madurai auch bekannt als Minakshi) und ihrem Gatten Shiva geweiht, die dem Mythos nach in Madurai geheiratet haben sollen.
Beim betreten eines Tempels hat man sofort das Gefuehl in eine besondere Umgebung zu betreten, auch wenn wir die Wichtigkeit dieses Ortes nicht immer wirklich kennen und verstehen koennen. Im Gegensatz zu unseren Kirchen muss es hier nicht immer ruhig zugehen, aber sonderbarerweise spuert man dennoch die grosse Spiritualitaet und den tiefen Glauben den die Menschen hier leben.
Wir haben versucht einen Teil dieser Aura auf uns wirken zu lassen und haben lange am Wasserbecken im Zentrum des Tempels gesessen. Mit Einbruch der Dunkelheit erleuchtet der komplette Tempel und erscheint wortwoertlich in einem vollkommen neuen Licht. Auf der einen Seite beeindruckend aufwaendig und wunderschoen, aber fuer das ein oder andere westliche Auge auch sehr kitschig.
Nach dem heute eher ruhigen Tag, sitzen wir nun im Internetcafe, fuehren uns den Tag noch einmal vor Augen und freuen uns auf die (hoffentlich) kuehleren Berge in den naechsten Tagen!

Allerbeste Gruesse von allen

PS: Erkenntnis des Tages: Lasst euch nicht von allen Strassenhaendlern uebers Ohr hauen!

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