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Donnerstag, 10. Oktober 2013

FIND A WAY OR MAKE A WAY - 3 Tage bei der PMD

Nach 3 Tagen Aufenthalt bei der PMD melden wir uns endlich wieder zurueck. Wir haben viel erlebt und viel zu berichten, denn unser Programm war jeden Tag von morgens bis abends durchgeplant. Auch wenn es schwer in Worte zu fassen ist, versuchen wir kurze Einblicke in unsere Erlebnisse zu geben.
People's multipurpose development society, kurz PMD, ist eine nichtstaatliche Organisation, die versucht die Bevoelkerung der laendlichen Gebiete um Mangalapuram (Sitz der PMD) mit verschiedenen Projekten zu foerdern, denn die Menschen, die in diesen Orten leben, haben oftmals einen sehr niedrigen Lebensstandard.

So besuchten wir zum Beispiel einige der zur Zeit 350 existierenden Selbsthilfegruppen. Diese Gruppen sind kleine Zusammenschluesse von Maennern und Frauen, denen die PMD eine Grundlage zur Arbeit, zum Beispiel in Form von Krediten (werden spaeter vom selbsterwirtschafteten Geld zurueckgezahlt und koennen an neue Projektgruppen vergeben werden) zur Verfuegung stellt. Wir hatten die Moeglichkeit, uns mit der Vorsitzenden einer Selbsthilfegruppe unterhalten. Sie ist, dank der PMD, stolze Besitzerin eines kleinen Dorfladens, von dem auch die anderen Dorfbewohner profitieren, da sie vor Ort einkaufen koennen.

Ein weiteres Projekt ist das Milchkuhprojekt, dessen Ziel die Unabhaengigkeit der Frau von ihrem Mann ist. Dabei bekommt eine Familie eine Kuh, die sie morgens und abends melken und so dauerhafte Ernaehrung der Familie und die Versorgung der Kinder sichern kann. (eine Kuh gibt Rund 8 Liter Milch pro Tag)
Auch dieses Projekt konnten wir uns vor Ort anschauen, wir besuchten die Selbsthilfegruppe , die die Milch aller Kuehe im Dorf sammelt und bei der diese morgens und abends abgeholt wird.

Weitere Unterstuetzung der landwirtschaftlichen Arbeit, die fuer den Grossteil der Bevoelkerung die Lebensgrundlage darstellt, ist unter anderem die Bereitstellung von Zugochsenpaaren, die die Arbeit im Reisfeld erleichtern soll.

Durch die Unterstuetzung der Arbeit der Eltern will die PMD unter anderem Kinderarbeit vermeiden und ihnen so den Schulbesuch ermoeglichen. Dies ist aber nur durch die Bereitstellung kostenfreier Schulplaetze moeglich.
Der Mitfinanzierung dieser Schulen ist schon lange Projekt des AVGs, deshalb war es uns ein besonderes Anliegen und eine grosse Freude, 4 Schulen besuchen zu duerfen. Ueberall wurden wir mit offenen Armen, freudestrahlenden Gesichtern und grossem Dank empfangen. Egal ob Taenze oder Gedichte, die Menschen drueckten ihre Dankbarkeit auf  ganz persoenliche Art und Weise aus und ueberwaeltigten uns mit ihrer Lebensfreude.

Interessant war auch die Begegnung mit Stipendiaten, denen durch Gelder der PMD ein Studium ermoeglicht wurde. Sich in persoenlicher Runde mit Gleichaltrigen auszutauschen, war eine ganz neue Erfahrung und zeigte uns die Traeume und Hoffnungen indischer Jugendlicher.

Ein anderer wichtiger Aspekt ist die Verbesserung hygienischer und medizinischer Umstaend in den laendlichen Regionen. So wurde durch die Initiative einer ehemaligen AVG Schuelerin eine Geburtshilfestation erbaut, die 2012 fertiggestellt wurde. Nach dem Bau wurde die Verantwortung hierfuer in die Haende eines eigens gegruendeten Vereins gelegt, der sich bisherum die Unterstuetzung der indschen Krankenschwestern kuemmert. Bis 2014 werden sie vom Hebammen aus Deutschland und Oesterreich begleitet und angeleitet, das Projekt danach eigenstaendig weiterzufuehren. Im Gespraech mit den Hebammen, die zur Zeit vor Ort sind wurde jedoch auch klar, dass noch eine grosse Aufgabe vor ihnen liegt. Wir wuenschen ihnen dabei viel Glueck und gutes Gelingen!
Eine Ueberraschung fuer uns alle war die Einladung zum ersten Geburtstag eines Jungen, der als eins der ersten Kinder in der Station zur Welt kam. In herzlicher Atmosphaere in einem viel zu engen indischen Wohnzimmer (oder war es der Flur?!) besangen wir Mugesh. Das ganze Dorf war begeistert und applaudierte nach "Zum Geburtstag viel Glueck".

Als letztes Projekt besuchten wir gestern die juengste Aktion des AVG. Erinnert ihr euch an den Welt Toiletten Tag 2012? Wir besichtigten einige der 25 Toiletten, die von unseren Spenden gebaut wurden! Auch wenn es fuer uns als voellig normal erscheint, fuer die indischen Familien bedeutet die Toilette sehr viel und sie wurden mit grossem Stolz praesentiert.

Die Tage bei der PMD haben uns super gut gefallen. Wir waren immer bestens versorgt, hatten schoene Zimmer, koestliches Essen und unser rasanter und freundlicher Busfahrer brachte uns, wenn auch ueber sehr holprige Strassen, stets heil ans Ziel.

Egal welche Projekte wir besuchten, es war wunderschoen zu beobachten, wie alle Generationen in Indien zusammen leben, feiern und sich unterstuetzen. Vom Kleinkind bis zur Uroma, selbst in den Schulen war die ganze Familie vertreten. Uns fiel auf, dass vor allem die aelteren Menschen die Entwicklungen im Dorf sehr zu schaetzen wissen.
Vielleicht ist es genau diese Kommunikation zwischen Jung und Alt, die das Fundament der PMD ausmacht.
FIND A WAY OR MAKE A WAY, die Menschen scheinen dieses Motto in ihr Leben aufgenommen zu haben. Gemieinsam untereinander und mit PMD suchen und bestreiten sie neue Wege mit dem Ziel einer besseren Zukunft.

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