Seiten

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Pantarei- Alles fliesst in den Backwaters

Das angenehme Klima der Berge von Kumily hinter uns zu lassen fiel an diesem Morgen schwer. Wie schwer sollten wir noch auf der etwa dreistuendigen Busfahrt Richtung Kueste merken. In Kerala, "god's own country", verfolgte uns der indische Teufel auf einem Hoellentripp durch den Dschungel.
Dieser war naemlich im wahrsten Sinne des Wortes "zum Kotzen"!
 Tatsaechlich haben sich auf der ruppigen Fahrt ueber die kurvenreiche Bergstrasse ohne Leitplanken ungewoehnlich viele Leute teils in extra ausgeteilte Plastiktueten teils einfach aus den Fenstern des fahrenden Busses uebergeben. Gluecklicherweise blieben wir davon alle verschohnt, auch wenn viele auf der anschliessenden Zugfahrt noch ein mulmiges Gefuehl behielten und Marvin sich leider nicht so ganz davon erholen konnte und trotz unser aller Pflege bis zum Nachmittag des naechsten Tages im Bett blieb.
Entsprechend der  Reiseroute laut der "entspannen am Meer" angesagt war, wurde dieses stramme Programm gnadenlos durchgezogen: Fruehstueck auf den malerischen Klippen Varkalas. Anschliessend beim Baden an dem von Kokospalmen gesaeumten Strand wurden bereits die ersten Delphine gesehen.
Beim Mittagessen auf der Veranda der Herberge verdrueckten wir drei Kilo Bananen, vier Ananas, zwei Kokosnuesse und eine Papaja, sowie viele Kekse!
Heute Morgen mussten wir zeitig aufstehen um den Zug nach Allepey zu bekommen. Beim Packen und Fruehstuecken wurden wir mindestens zwei Stunden von dem Muezzin der nahen Moshee beschallt, der laut auf Arabisch das Ende des islamischen  Fastenmonats Ramadan verkuendete.
 Vielen fiel am Morgen das Tragen ihrer Rucksaecke auf den sonnenverbrannte Schultern schwer und die lauten Party-Rikshas gaben uns den Rest.
Nach einer weiteren vierstuendigen Zugfahrt gelangten wir also nach Allepy, einer Grossstadt inmitten der von den Einheimischen "Kuttana" genanten Backwaters.
 Dort mischen sich Salz- und Suesswasser zu Brackwasser and schaffen einen besonderen Lebensraum fuer Eisvoegel, Flughunde, Wasserschlangen, und viele mehr, von denen wir einige auf einer langen aber kurzweiligen Bootstour zu Gesicht bekommen konnten.
Leider ist dieser wunderschoene Ort von der schlechten Angewohnheit der Inder, ihren Muell nicht in Muelleimer (die man meist sowieso vergeblich sucht) sondern in die Umwelt zu entsogen, durch teils starke Landnutzung und Duengung, Tourismus so wie der Klimaerwaermung akut bedroht.
Was kann man nur dafuer tun, dass diese Landschaft noch vielen Generationen erhalten bleibt?
Von vielen Eindruecken bewegt haben wir jetzt noch Wartezeit, bevor uns ein Nachtzug um 22:00 Uhr in die Berge zu Father Francis bringen wird.
Liebe Gruesse von Philipp von der Indienreisegruppe!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen