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Montag, 6. April 2015

Gewuerzparadies Kumily und Strandparty in Agonda

Hallo liebe Indienfans,

Nach einer sehr anstrengenden Nacht am Bahnhof von Nagarcoil (Suedspitze Indiens), der anschliessenden Zugfahrt und der kurvenreichen Busfahrt mit so manchen gesundheitlichen Auswirkungen (Uebelkeiten), waren wir alle froh, als wir endlich in den Bergen von Kumily ankamen. Bei etwas kuehleren Temperaturen konnten wir uns von unserem kuerzlich erworbenen Sonnenbrand erholen. Am Busbahnhof wurden wir freundlich von einem jungen Inder begruesst und zu unserem "Rainbow Hotel" begleitet. Der Name traf im wahrsten Sinne des Wortes auf unsere Unterkunft fuer die naechsten beiden Naechte zu. Inmitten der gruenen Landschaft stand das bunt gestaltete Haus, welches uns alle sehr an Pippi Langstrumpfs Villa Kunterbunt erinnerte. Es passte sehr gut zum Rest des Dorfes, den lautstark beschallten Strassen (ueberall hingen Lautsprecher und die Dorfbewohner feierten ein hinduistisches Fest), den bunten Kleidern an den Waescheleinen und den freundlichen Menschen, welche fuer eine heimische Atmosphaere sorgten. Unser erster Eindruck war sehr positiv, wir fuehlten uns wohl und lernten nach den vielen grossen Staedten eine neue, aber typische Seite des Landes kennen.
Am naechsten Tag begann in aller Fruehe unser Programm. Nachdem wir den Weg hin zum Nationalpark ueberstanden haben, alle Affen beruhigten und unser Essen doch ueberwiegend alleine geniessen durften, begann unser strammer Spaziergang durch die Natur. Hier war unsere gute Beobachtungsgabe gefragt und eine unserer drei Gruppen hatte das Glueck, einen wilden Elefanten sehen zu koennen.
Am Nachmittag stand die Spice-Garden-Tour an. Nachdem wir ein paar Informationen erhielten, konnten wir uns quer durch den Garten "futtern". Einige Mutige unter uns haben sogar Chilli probiert und unser Guide schleppte sofort ein paar mysterioese Blaetter als Gegenmittel zum Stillen der Schaerfe an.
Am Ende des Tages hatten wir die Moeglichkeit einen Elefanten zu reiten. Einige unserer Gruppe nahmen das Angebot an und waren begeistert: "Es ist wie das Reiten auf einem Pferd, nur 100 mal hoeher, wackliger und cooler.". Alles in allem verbrachten wir einen wunderschoenen Tag in den Bergen Indiens.
Eine ganz neue Seite eroeffnete sich fuer uns und die Zeit in der Natur wirkte sehr beruhigend.
Etwas Abstand vom lauten Verkehr, den Hupen und den vielen fotoliebenden Menschen gab uns neue Kraft fuer die weitere Reise.
Am Abend hat die ganze Gruppe lange zusammengesessen und die letzten Tage reflektiert, Werwolf gespielt (gefuelt die 1000 Runde) und Chai getrunken.
Der letzte Morgen in Kumily war mit Packen, bzw. dem Versuch die neu erworbene Gewuerze noch zum restlichen Gepaeck zu stopfen und Proviant einkaufen gefuellt, denn die Busfahrt zurueck nach Kottayam stand an.
Das nachste Highlight: Die Backwaters!
Aufgrund eines hinduistischen Feiertages waren wir gezwungen die Faehre zu nehmen und auf unser Privatboot zu verzichten, was fuer uns grade so zu verkraften war.
So mussten wir ca. zwei Stunden im Nirgendwo auf die Abfahrt warten.
Die Zeit liess sich allerdings ausgezeichnet gut zum Kokosnuss-vom-Baum-werfen (weniger erflogreich), Hennatattoos-malen (darunter wilde Kreationen wie Einhoerner, Punk-Rock-Schriftzuege und Anker) und, wie koennte es anders sein: Chai trinken, nutzen.
In der reinen Natur beobachteten wir ein paar Menschen aus den Doerfchen am Rande der Backwaters. Wir konnten ein sehr laendliches und urspruengliches Indien entdecken.
Am Anfang unserer Fahrt war das Wasser komplett von Pflanzen bedeckt, sodass wir zuerst Angst hatten stecken zu bleiben. Doch nach 4 Stunden unbeschreiblichem Ausblick und Sonnenuntergang im Wasser kamen wir in Allepy an. Agonda Beach war unser naechstes Ziel.
Dieses erreichten wir nach der 12stuendigen Nachtzugfahrt, bei der wir den ungewohnten Luxus eines eigenen (!) Bettes in Anspruch nehmen durften und so ein wenig Schlaf bekamen.
Morgens wurden wir von einem lauten "Chai Chai" geweckt.
Der erste Eindruck von Agonda nach der Ankunft sorgte fuer pure Begeisterung: ein traumhaft schoener Strand mit weissem Sand, tuerkisblauem Wasser, einfachen und tollen Huetten direkt am Meer fuer die naechsten beiden Naechte. Ist das nicht das Paradies?
Wir sind sofort ins kuehle Wasser gestuermt, haben uns im Strandrestaurant kalte Getraenke und den ersten der unzaehligen Banana-Chocolate-Pancakes gegoennt und die Stimmung erreichte ihr Maximum.
Allerdings wurde auf den zweiten Blick klar, dass jeder noch so schoene Schein truegen kann und Agonda vielleicht doch nicht das Paradies ist.
Wie Sarah, die FSJlerin aus Cowdalli uns bereits sagte, ist Goa (Agonda) nicht das wirkliche Indien...
Tatsaechlich haetten wir auch in Spanien sein koennen.
Durch die vielen Touristen wirkte Agonda sehr westlich. Die Musik, die Menschen und auch der Ort waren viel sauberer und gepflegter als bisher gewohnt.
Viele von uns hatten den Eindruck in einer Parallelwelt gelandet zu sein. Es war interessant auch diese ganz andere Seite von Indien zu sehen.
Im Hotel waren alle super nett, besonders den kleinen Babyhund Jackson schlossen wir alle in unser Herz.
Jeder konnte am entspannten Tag seinen Interessen nachgehen, vom Lesen ueber Joggen am Strand bis hin zu Baden bei Sonnenuntergang. Ein Traum!
Am zweiten Abend haben die Kellner unseres Hotels sogar eine kleine Party fuer uns veranstaltet. Bei Lagerfeuer uns Musik konnten wir alle Sorgen hinter uns lassen. Wir haben alle zusammen getanzt und hatten viel Spass.
Letztendlich hatten alle eine tolle und entspannte Zeit in Agonda, das wirklich traumhaft schoen ist.

Nach dem kontrastreichen Programm der letzten Tage sitzen wir nun in Badami im Internetcafe, um euch auf dem Laufenden zu halten.
Bis bald, viele liebe Gruesse, und mit voller Vorfreude auf die restlichen Tage in Indien..
Cinja, Louisa und der Rest der Indienreisegruppe

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